Gekrönte Häupter gibt es viele in den Märchen. Neben den typisierten anonymen Märchenkönigen spielen auch personalisierte Herschergestalten eine wichtige Rolle. Auch die Märchen zeigen Könige, denen das Lachen vergeht: Entmythologisiert und seiner fürstlichen Attribute entkleidet, unterscheidet sich das gekrönte Haupt mit seinen kleinen und großen Schwächen in nichts vom einfachen Menschen.
Zwei großen Themenkomplexen widmet sich der vorliegende Band: "Märchen und Mittelalter" und "Königen und Kaisern im Märchen"
Im ersten Teil werden Spuren der mündliche tradierten Märchen auf der Folie schriftlich fixierter Literatur verfolgt und nachgewiesen. Denn obgleich die Märchen im Dunkel der Volküberlieferung blieben, sind ihre Motive durch literarische Zeugnisse zu belegen.
Die Könige und Kaiser im Märchen werden im zweiten Teil behandelt. Die Herrscherfiguren sind "die stärkste Berufsgruppe" innerhalb der Kinder- und Hausmärchen, wobei sich herausstellt, dass Könige selten im Mittelpunkt des Geschehens stehen, sondern eher als Nebenfiguren fungieren.
Erschienen 2001, 319 Seiten