Der sumerische Abstieg Inanas in die Unterwelt ist das metaphorische Bild unseres eigenen Abstiegs zu dem, was in uns noch MEHR leben will. Es ist die Geschichte einer archetpypischen Reise hinein in unsere größere, integriertere Ganzheit durch die Begegnung mit unserer „Inana-Seite“, die strahlend, lebendig und schön im Leben steht, und der abgelehnten, ins Unbewusste verdrängte „Ereschkigal“- Seite.Inana als lebendige, schöne Mondgöttin entledigt sich aller Äußerlichkeiten ihres Selbst und begibt sich bewusst hinein ins Sterben dessen, was ihrs eigenes Leben „verhindert“. Dabei durchquert sie sieben Tore. An jedem Tor wird sie aufgefordert ein Symbol der „Äußerlichkeit oder oberflächlicher Identifikation“ abzulegen. Schließlich kehrt sie als „neu geboren“ mit einer tiefen Wertschätzung für ihren Lebenszyklus und das Leben zurück an die Oberwelt. Dies ist nur möglich, weil sie die abgelehnte, abgewehrte und so ins Unbewusste verdrängte „Schwester“ - im Mythos personifiziert durch ihre ältere Schwester Ereschkigal – besucht, dieser die Macht übergibt, sie zu töten, und sie damit zurück zum Leben erweckt.
„Alles Unbewusste will Ereignis werden“ (C.G. Jung) und kann dadurch, wenn wir es bereit sind zu „treffen“, zu einem unmittelbareren, echteren und glücklicheren Leben führen. Der Zen-Meister, Philosoph und Psychotherapeut Karlfried Graf Dürckheim sagte: „Der Tod ist der Therapeut des Lebens." Es ist die Möglichkeit der Auflösung einer „Gedankenverhaftung“ und einer psychischen Verfestigung.
Es geht um ein uns neu justierendes „Stirb und Werde“, darum, sich immer wieder neu zu lösen von dem, was uns nicht mehr dient. Das Leben fordert uns „in wachsenden Ringen“ dazu auf, Abgelehntes und innerlich „Bekämpftes“ neu kennenzulernen, Identifikationen, die uns von uns selbst abhalten, sterben zu lassen, um empfangsbereit für das Neue zu werden. In diesem Kurs geht es, mit Hilfe des Inana, um ein Bereitmachen für den Wandel im Erleben, in unserem Selbstverständnis, um mit diesem Verständnis dem „echteren und damit glücklicheren Leben“ zu begegnen.